Karneval in Santa Cruz de Tenerife
Für den Reisenden der das bunte quirlige Treiben schätzt, und nicht genug von der heimischen Fastnacht hat, dem empfiehlt sich Teneriffa zur Reisezeit zwischen Februar und März. Dann nämlich macht die Insel im Atlantik so manchen vermeintlich großen Vorbild aus Brasilien mächtige Konkurrenz und überzeugt mit einen Frohsinn, der angesichts der Temperaturen sowie auch dem Temperament der Einheimischen keine Grenzen erahnen lässt. Angebich soll der Karneval auf Teneriffa der zweitgrößte der Welt, direkt hinter dem in Rio de Janeiro in Brasilien sein – ob das stimmt lässt sich nur schätzen, Freude bringt er aber allemal.
Im Mittelpunkt dieses Treibens steht die Hauptstadt Santa Cruz, in der sich alle Bewohner der Insel an diesen Tagen versammelt scheinen. Hierbei stellt der Faschingsdienstag den Höhepunkt des farbenfrohen Spektakels dar, und die Tausende von Besuchern ziehen in Strömen durch die kleinen verwinkelten Gassen der Stadt, ehe man sich auf der Plaza de Espana trifft, um sich in den feurigen Klängen von Samba und Salsa in einen tranceähnlichen Zustand zu tanzen. Besonders prächtig ist hier der traditionelle Straßenzug, der angeführt wird von der gewählten Karnevalskönigin, die in einen atemberaubenden Kostüm mit einen überdimensionalen Kopfschmuck auf einen der farbenfrohen Wägen trohnt und anmutig das Treiben beobachtet, ehe sie sich selbst in das Getümmel stürzt. Aufgrund der Coronapandemie im Jahre 2020/2021 wurde der Karneval erstmals im März 2021 abgesagt und fand nicht statt.
Auch andere Events haben ihren Urspung in Santa Cruz
Auf Teneriffa erlebt man daher einen Fasching, der in keiner Weise mit den bekannten Umzügen vergleichbar ist. Dies mag zum einen an der wundervollen Umgebung liegen, die in jeden Besucher eine ungehemmte Lebensfreude löst. Zum anderen mag es auch an der langen Tradition und Bedeutung des Karnevals liegen, der hier seit Jahrhundert zelebriert wird. Vielleicht ist auch diese Begebenheit ein Ventil für den ansonsten dort vorherrschenden strengen Katholizismus, der hier in gängiger Weise das ganze Jahr vertreten ist und spätestens am Tag nach diesen Spektakel wieder Einzug erhält.
Dann nämlich wird in einen langen Trauermarsch der Gemeinde ein Fisch aus Karton aus der Stadt getragen, der anschließend in einen Feuer verbrannt wird. Dieses Ereignis besitzt den symbolträchtigen Charakter der Verabschiedung des Winters, der jedoch gerade auf Teneriffa ohnehin sehr erträglich ist und nahezu niemals Einzug erhält.